Grüne Baden

Grüne Baden: Postulat betreffend Umsetzung der Vision „2000-Watt-Gesellschaft“

Der Stadtrat wird höflich gebeten zu prüfen, wie die 2000 Watt-Gesellschaft bis spätestens im Jahr 2035 in Baden umgesetzt werden kann. Wir bitten den Stadtrat insbesondere, um Berichterstattung zu folgenden Fragen:

  • Wie kann die Stadt Baden ihren Energieverbrauch bis spätestens 2035 auf durchschnittlich 2000 Watt pro Einwohner und Einwohnerin senken?
  • Wie kann die Stadt Baden ihren CO2-Ausstoss bis spätestens 2035 auf eine Tonne pro Einwohner und Einwohnerin und Jahr senken?
  • Welche gesetzlichen Grundlagen müssen zur Erreichung dieser beiden Ziele angepasst werden?
  • Welche Anpassungen am gültigen Energieleitbild sind zur Erreichung dieser beiden Ziele notwendig?

Begründung:

Stadtammann Stefan Attiger antwortete gemäss Protokoll der Einwohnerratssitzung vom 18.5.2010 auf einen Antrag der SP-Fraktion zur Verankerung der Erarbeitung eines Berichtes zur 2000-Watt Gesellschaft in den Legislaturzielen 2011-2014 folgendermassen: „Ich möchte deshalb beliebt machen, diesen Antrag zurückzuziehen und ein Postulat einzureichen. Der Stadtrat ist zur Prüfung bereit. Es braucht eine intensive Prüfung, eine Berichterstattung an den Einwohnerrat und dann eine Beschlussfassung. Wir haben das Planungsleitbild, ein Energieleitbild. (…) Die Stossrichtung ist nicht widersprüchlich, die teilt der Stadtrat. (…) Wir möchten dazu gern einen Bericht ausarbeiten. Dann wissen alle, worüber wir diskutieren.“ Die Postulantinnen und Postulanten teilen die Ansicht des Stadtrates und reichen deshalb vorliegendes Postulat ein.

Gemäss gültigem Energieleitbild „unterstützt und verstärkt“ die Stadt Baden „auf lokaler Ebene die Ziele der Energiepolitik des Bundes und des Kantons Aargau“ (Leitsatz 4) und „gehört innerhalb der Schweiz bezüglich Energiepolitik zu den führenden Städten bzw. Regionen“ (Leitsatz 5). Die Energiestrategien von Bund und Kanton sehen die 2000 Watt-Gesellschaft als Ziel vor(EnergieSchweiz und EnergieAargau). GemässEnergieSchweiz orientiert sich die Politik des Bundesrates an der 2000 Watt-Gesellschaft. EnergieAARGAU postuliert sogar: „Sie [die 2000 Watt-Gesellschaft] ist nicht Utopie, sondern liegt im Bereich der Realisierbarkeit. Die Ziele der aargauischen Energiepolitik, rationelle Energienutzung und Förderung von erneuerbarer Energie, leisten ihren Beitrag auf dem Weg dazu.“

Verschiedene Städte (u.a. Zürich, in Aarau läuft ein entsprechendes Volksbegehren) haben das Ziel der 2000 Watt-Gesellschaft bereits in ihren Gemeindeordnungen verankert. Will die Stadt Baden an Leitsatz 5 festhalten, gilt es jetzt, die Herausforderung anzupacken.

Die 2000 Watt-Gesellschaft
Die 2000 Watt-Gesellschaft ist ein von einer interdisziplinären Forschungsgruppe der ETH Zu?rich entwickeltes energiepolitisches Modell. Basis ist die Überzeugung, dass wir in der Schweiz mit einem Drittel der heute pro Kopf verbrauchten Energie auskommen können, ohne dabei auf wesentliche Annehmlichkeiten verzichten zu mu?ssen. In der 2000 Watt-Gesellschaft werden von den zur Verfu?gung stehenden 2000 Watt nur 500 mit nicht erneuerbaren Ressourcen gedeckt. Das technische Know-how fu?r eine Gesellschaft mit tiefem Energieverbrauch und hohem Lebensstandard ist vorhanden. Mögliche konkrete Schritte auf dem Weg zur 2000 Watt-Gesellschaft sind neben einer Anpassung der Badener Energiestrategie, die Förderung erneuerbarer Energien, Energiesparmassnahmen, nachhaltiges Planen, Bauen, Bewirtschaften, stadtverträgliche Mobilität, umwelt- und gesundheitsbewusstes Handeln und Kooperationen mit externen Partnern.

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