Postulat
Der Stadtrat wird aufgefordert ein Gesamtkonzept für die städtische Beleuchtung zu prüfen.
Insbesondere soll geprüft werden, in welcher Form Massnahmen gegen die Lichtverschmutzung durch die öffentliche und private Beleuchtung getroffen werden sollen.
Begründung
Die zunehmende Lichtverschmutzung weltweit in den industrialisierten Kontinenten nimmt gemäss Fachstellen (www.darksky.ch) bedenkliche Ausmasse gegenüber der Natur an. Einerseits sind Vögel und Insekten betroffen, andererseits die entfremdete Wahrnehmung der Nacht, die zum Tag wird, was die Gesundheit der Lebewesen beeinträchtigt. Der überall unnötig mit Licht beleuchtete Nachthimmel bedeutet aber auch einen Kulturverlust und hemmt die Astronomie in ihrer Forschung. Ein sorgfältiger Umgang mit Licht hat Einsparungen im Energieverbrauch zur Folge.
Bereits vor zwei Jahren beschäftigte mich die Thematik anlässlich der kontroversen Diskussion um die historischen Gebäude der Altstadt inklusive der Ruine Stein. Meine Recherchen führten mich damals zum Konzept „Altstadtbeleuchtung“ der Abteilung Liegenschaften und zum „Beleuchtungskonzept für die Stadt Baden“ der Regionalwerke Baden. Dieses Konzept beinhaltet Leitsätze der Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) und deren technische Normen, was die Sicherheit und die Energie betrifft. In diesen Konzepten fehlen jedoch jegliche Aspekte zur Lichtverschmutzung. Ein Gesamtkonzept könnte alle Aspekte beinhalten und v.a. auch aus städtebaulicher Sicht eine einheitliche Sprache sprechen. Dies würde zweifellos den Standort Baden zukünftig positiv beeinflussen.
Richtlinien, die einen ökologischen und ökonomischen Umgang mit der Beleuchtung im öffentlichen Raum gewährleisten, wären ein klares Bekenntnis zu nachhaltig orientiertem Agieren.
Baden als Zentrumsgemeinde der Region Greater Aerea Zurich würde damit an Zürichs Bemühungen (der Plan lumière beinhaltet eine Checkliste gegen Lichtverschmutzung) anknüpfen und weitere Gemeinden könnten dem Beispiel folgen.
Ursina Schmidlin
Baden, 17. März 2005