Die Grünen Baden nehmen mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Presserat die Berichterstattung von Patrick Müller in der „Schweiz am Sonntag“ im Fall Geri Müller als eine Verletzung des Journalistenkodex beurteilt.
Die Grünen begrüssen es, dass der Presserat damit in diesem Fall das Recht einer Person auf Privatsphäre höher wertet, als das Recht der Presse, das Privatleben einer öffentlichen Person in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Artikel hätte so niemals veröffentlich werden dürfen. Dann hätte er auch nicht zur dadurch ausgelösten politischen Hetzjagd geführt.

Der vom Presserat gerügte grundlose Vorwurf des Amtsmissbrauchs war schlicht und einfach ohne Anhaltspunkt in den Raum gestellt worden, um ein „öffentliches Interesse“ zu konstruieren. Denn der Schweiz am Sonntag/AZ war sehr wohl bewusst, dass sie ohne die Behauptung eines „Amtsmissbrauchs“ Presseregeln verletzt.
Ärgerlich ist, dass die Schweiz am Sonntag/AZ mit der Verletzung der Privatsphäre dennoch ihr Ziel, die Diskreditierung von Geri Müller erreicht hat.

Konsterniert sind wir über die Reaktion von Peter Wanner. Statt Einsicht zu zeigen und sich zu entschuldigen, hält er mit hanebüchenen Begründungen („politischer Druck“, „Recherchen waren richtig“ – wie wenn das das einzige Kriterium wäre) an der Richtigkeit der Veröffentlichung fest. Die Reaktion bestätigt, dass der „Fall Geri Müller“ ein krasser „Fall AZ/Schweiz am Sonntag“ ist.